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Eintauchen in das arabische Feeling

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Stimmungsvoll war das Abschlusskonzert der Morgenland-Akademie in der Fattoria Musica (Foto: Charlotte Thiesing, Morgendland-Akademie)

Während der Morgenland-Akademie wurden aus Fremden Freunde: Dima Orsho (links), Kinan Azmeh (links vorne) und Rony Barrak (Mitte) mit den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Foto: Charlotte Thiesing, Morgendland-Akademie)

14 Schüler zeigen bei einem Konzert, was sie beim Workshop des Morgenlandfestivals gelernt haben

Osnabrück, 17. Oktober 2016

Eigentlich ist gerade Pause für die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Musikworkshops der Morgenland Akademie. Aber plötzlich sind die Töne einer Querflöte zu hören. Die Gespräche erstummen, alle greifen zu ihren Instrumenten und fallen in die Melodie mit ein. „Dass man so toll über Musik kommunizieren kann, das habe ich vorher nicht gewusst“, schwärmt der 14-jährige Malik Schilling am Ende der fünf Tage, an denen die Osnabrücker Schülerinnen und Schüler die arabische Musik für sich entdeckten. Liebevoll angeleitet wurden sie von drei international renommierten Künstlern: der Sängerin Dima Orsho, dem Klarinettisten Kinan Azmeh und dem Darbuka-Spieler Rony Barrak. Initiiert von der Gesellschaft der Freunde des Morgenlandfestivals, wurde der Workshop von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung gefördert.

Wie besonders die Atmosphäre ist, die sich zwischen den jungen und den erfahrenen Musikern entwickelt hat, ist auch beim Abschlusskonzert zu hören. Dicht dran am Publikum beginnen die Jugendlichen das Konzert, das fast ausnahmslos aus arabischen Liebesliedern besteht. Im Hintergrund halten sich bei den ersten Liedern Dima Orsho, Kinan Azmeh und Rony Barrak – um dort mit geschlossenen Augen den Klängen zu lauschen oder mitzusingen. „We startet as strangers, now we´ve become a band (Wir haben als Fremde begonnen, nun sind wir eine Band)“, bringt es Azmeh am Ende des Konzerts auf den Punkt, nachdem er mit seinen Kollegen mehrere Stücke musikalisch unterstützt oder mit ihnen und den Jugendlichen improvisiert hat.

„Ziel des Workshops ist die praktische Vermittlung kultureller Erfahrung, sowohl in musikalischer als auch in menschlicher Hinsicht“, sagt Michael Prior, der Geschäftsführer der Bohnenkamp-Stiftung. Dabei stünde nicht nur das gemeinsame Musizieren, sondern auch das aufeinander Hören, das miteinander Gestalten und das voneinander Lernen im Zentrum. Und zwar rund um die Uhr: Die Jugendlichen wurden im Tonstudio „Fattoria Musica“ am Rande Osnabrücks unterrichtet, wohnten dort und spielen jetzt ihr öffentliches Abschlusskonzert. Begleitet eurden die Musiker von einem Dokumentationsteam aus Schülerinnen und Schülern, das aus einer Fotografin, zwei Kamerafrauen und zwei Reportern besteht, die auf einer Sonderseite in der Neuen Osnabrücker Zeitung über den Workshop schreiben werden. Workshop-Sprache ist Englisch. Aber vor allem durch Zeigen, Vorspielen und Vorsingen haben sich alle miteinander verständigt. Dima Orsho beispielsweise hat Paula, Maleika und Anna nicht nur die arabische Art zu singen vermittelt, sondern auch, wie sie die Wörter richtig ausprechen. Julia hat im Lauf der kurzen Zeit gelernt, auf ihrer Violine die so genannten „Quarter Tones“ zu treffen, die genau zwischen denen liegen, die die Musik des Abendlandes kennt. „Man bekommt sofort dieses arabische Feeling“, sagt die 16-Jährige, die außerdem noch Trompete, Klavier und Gitarre spielt. Auf die Frage, ob sie Musikerin werden möchte, gibt sie nur eine kurze Antwort: „Ja.“ Das sagt auch Malik, der als Moderator durch den Abend geführt hat. Eine Aufgabe, die ihn nervöser gemacht habe, als auf seinen Trommeln zu improvisieren, bekennt er vor dem Publikum.

Das zeigt sich zwischen den Stücken und vor allem am Ende des Konzerts begeistert. Im kommenden Jahr soll der Workshop erneut angeboten werden, der 2015 zum ersten Mal veranstaltet wurde. „Wir haben verschiedene Projekte mit Schülern und Studierenden veranstaltet, der Workshop hat sich dann auf Initiative der Freunde des Morgenlandfestivals daraus entwickelt“, erzählt Michael Dreyer, der Leiter des Morgenlandfestivals. Inzwischen haben sich Idee und vor allem die Qualität des Workshops herumgesprochen. Sowohl aus dem Ruhrgebiet als auch aus Süddeutschland gibt es Interessenten, die die Idee kopieren möchten.

Weitere Informationen unter: www.morgenland-freunde.com

 

Medienkontakt: Dr. Marie-Luise Braun, Tel. 0541. 68 53 336, presse@bohnenkamp-stiftung.de