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Ein Moorgeist spukt im Schinkel

Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule Schinkel studieren das Marionettenstück „Moorgeist Tobein“ ein

 

 

Noch ist alles in Arbeit: Jutta Hilgers (links) bereitet mit Schülerinnen der Gesamtschule Schinkel das Marionetten-Theaterstück „Moorgeist Tobein“ vor. Foto: Bohnenkamp-Stiftung

Osnabrück, 4. Juni 2014

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit: Mit einem Augenzwinkern kommentierte der Komiker Karl Valentin (1882-1948) sein Tun für die Bühne und den Film. Was genau er damit meinte, erleben gerade elf Zehntklässlerinnen des Kurses „Marionettenbühne“ an der Gesamtschule Schinkel. Im Juli wollen sie das Stück „Moorgeist Tobein“ aufführen und müssen dafür die verschiedensten Aufgaben erledigen, erläutert die Schülerin Frauke Düvel: „Wir bauen die Figuren und die Bühne, wir machen Musik und Gesang. Wir sorgen für die Beleuchtung und die Öffentlichkeitsarbeit.“ Dabei arbeiten sie mit anderen Kursen zusammen: Schüler aus den Technikkursen und einer Orchesterklasse unterstützen sie bei der Umsetzung des Stückes des Osnabrücker Autors Manfred Rockel. „Diese fachübergreifende Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler hat uns überzeugt, das Projekt zu unterstützen“, erläutert Michael Prior, der Geschäftsführer der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung: „Sie lernen zum einen, sich als Team zu finden. Sie erfahren zum anderen, wie es ist, mit Sichtweisen anderer Fächer sowie jahrgangsübergreifend zu arbeiten.“

Die Marionetten-Spielerinnen werden von sechs Bühnenbauern und Technikern, drei weiteren Schauspielern sowie zwei Musikern unterstützt. Die Geschichte dreht sich um den König Tobein, der einst mit seiner Frau Genoveva über das Moor herrschte. Doch heute ist er alt, machtlos, sein Lebensraum fast ausgetrocknet. Tobein spukt nur noch als Moorgeist herum. Und so erschrecken sich die Kinder Jan, Julia und Arne, als er ihnen beim Computerspielen dazwischenfunkt. Gemeinsam mit ihrem Hund Wolle besuchen sie Tobein im Moor, der schließlich er den Kampf um sein Reich auf nimmt. Trotz der vielen Aufgaben, eines müssen die Schülerinnen nicht: Ihre Rollen auswendig lernen. Die Stimmen und Lieder kommen aus dem Computer. Lediglich in zwei Szenen wird live gespielt. „Das Stück ist geschrieben und komponiert für das Theater. Wir haben von Manfred Rockel die Erlaubnis bekommen, es für unser Marionettentheater umzuschreiben. Außerdem haben die Schüler drei Lieder dazu komponiert“, erläutert Jutta Hilgers.

Die Lehrerin der Gesamtschule Schinkel leitet den Wahlpflichtkurs „Marionettenbühne“. Derzeit wird noch geprobt, einige Figuren und Requisiten sind noch nicht fertig. Wie und wo die Figuren sich auf die Bühne bewegen, steht auch noch nicht. Darauf hat Reinhilda Gerding-Otto ein Auge. Die Fachfrau vom Figurentheater Ottomaus der „Alten Fuhrhalterei“ gibt Tipps für den stimmigen Marionetten-Auftritt. Sie zeigt sich begeistert von dem Angebot der Gesamtschule: „Das Miteinander ist toll hier an der Schule. Kinder und Lehrer arbeiten hier in Teams. So werden junge Talente gefördert.“ In der Alten Fuhrhalterei wird das Stück für Menschen ab fünf Jahren im Juli aufgeführt. Dazu zieht der Kurs zwei Wochen vorher mit Bühne, Technik und Figuren in das Gebäude an der Kleinen Gildewart 9 ein. Dort wird intensiv geprobt. „Die Klausuren sind dann fast alle schon geschrieben. Die Schülerinnen warten nur noch auf ihre Noten“, erläutert Jutta Hilgers. Und ein bisschen aufgeregt werden sie wegen der Aufführungen wohl auch sein.

Die Aufführungstermine von „Moorgeist Tobein“ im Figurentheater „Alte Fuhrhalterei“: Samstag, 19. Juli, 16.00 Uhr Sonntag, 20. Juli, 11.00 Uhr Montag, 21. Juli, 9.00 und 11.00 Uhr Mittwoch, 23. Juli, 11.00 Uhr Freitag, 25. Juli, 9.00 Uhr und 11.00 Uhr

Medienkontakt:

Dr. Marie-Luise Braun presse(at)bohnenkamp-stiftung.de