Bildung fördern – alle mitnehmen.

Archiv Projekte & Aktionen

Aktuelle Projekte

WirQuartier

Ein Zuhause für Studierende und Menschen mit Behinderung!

BU: v.l.n.r.: Birgit Bornemann (Studentenwerk Osnabrück), Thomas Schmidt-Benkowitz (Lebenshilfe Osnabrück), Gisela Bohnenkamp (Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung), Georg Hein (Förderstiftung HHO), Franz-Josef Hillebrandt (Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung), Heiner Böckmann (HHO)

Osnabrück, 29. März 2014

Wie kann inklusives Wohnen in der Praxis aussehen?

HHO, Lebenshilfe und Studentenwerk Osnabrück sowie die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung und die Förderstiftung HHO haben eine Lösung: „Menschen mit Behinderungen und Studierende werden unter einem Dach wohnen. Das WirQuartier ist einzigartig in Deutschland“, betont Heiner Böckmann, Geschäftsführer der HHO. Die Idee kam von einer Elterninitiative der Lebenshilfe. „Viele unserer Kinder wollen und können selbstbestimmt wohnen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, so Thomas Schmidt-Benkowitz von der Lebenshilfe Osnabrück. „Diesen Wunsch kennen wir auch aus unseren Einrichtungen“, ergänzt Heiner Böckmann. Damit das Zusammenleben für alle gelingt, sichern die Studierenden im Mietvertrag verbindlich zu, ihre Nachbarn in einem zeitlich begrenzten Umfang zu unterstützen: „Es geht nicht um Pflege, sondern um Unterstützung, die jeder Mensch ohne Einschränkungen leisten kann“, so Schmidt-Benkowitz. Die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Birgit Bornemann, ist sich sicher, dass Studierende offen für das Konzept sind, viele hätten Kontakte zu Menschen mit Behinderungen: „50 Studierende engagieren sich allein im Familienentlastenden Dienst (FED) der Lebenshilfe.“ Appartements in so zentraler Lage seien sowohl für Studierende als auch für Menschen mit Behinderungen sonst nur schwer zu bezahlen. Im September 2015 soll das Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Busdepots an der Ernst-Sievers-Straße fertig gestellt sein. 18 der insgesamt 46 Appartements wird die HHO an Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen vermieten, einige der Wohnungen sind barrierefrei. Die übrigen 28 Appartements vermietet das Studentenwerk. „Wir sind froh, so kompetente und zuverlässige Partner gefunden zu haben“, freut sich Thomas Schmidt-Benkowitz. Um die Kosten von etwa 4 Millionen Euro zu stemmen, brauchte es aber weitere Partner. „Die Förderstiftung HHO hat das Grundstück erworben, weil das Konzept den Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Das ist unser zentrales Förderziel“, so Georg Hein, stellvertretender Vorsitzender der Förderstiftung. Zudem sei das Stiftungskapital dadurch gut angelegt. Als weiterer Partner konnte die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung gewonnen werden, die als Bauherr von 18 Appartements einstieg. Neben den Bewohnern wird die Lebenshilfe mit ihrer Geschäftsstelle, dem FED und einem Treffpunkt in das Gebäude einziehen. „Das ist gelebte Inklusion im Herzen der Stadt“, so die Initiatoren.