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Wertvolle Erkenntnisse - Abschlussbericht liegt jetzt vor

Uni Osnabrück: Wissenschaftliche Begleitstudie zeigt Förderbedarf in der Lesekompetenz von Auszubildenden auf

von links: Professor Christina Noack, Claudia Vallo, Laurence Mehl, Michael Prior, Dr. Bernd Althusmann, Christoph Niemöller, Liesel Höltermann, Tim Arlinghaus und Prof. Thomas Bals

PM  283/2012              14.11.2012

Die Universität Osnabrück hatte am 5. November 2012 mit dem Medienhaus der Neuen Osnabrücker Zeitung und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung zu einer Veranstaltung im Rahmen des Projektes »Zukunft Bilden« zum Thema »Zeitunglesen unterstützt die Berufsausbildung« geladen. Dort wurden die Ergebnisse der im Herbst letzten Jahres gestarteten Begleitstudie, die von der Bohnenkamp-Stiftung gefördert wurde,  vorgestellt. Als Redner konnte Kultusminister Dr. Bernd Althusmann für einen Vortrag zum Thema »Lesekompetenz« gewonnen werden.

Die teilnehmenden Auszubildenden des Projektes der Neuen Osnabrücker Zeitung erhielten ein Jahr lang kostenlos eine Tageszeitung. Mit dieser Initiative sollten sowohl das Allgemein- und Weltwissen als auch die Lesekompetenz der Jugendlichen aus der Stadt und der Region Osnabrück verbessert werden. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes des Instituts für Germanistik (Prof. Dr. Christina Noack und Marina Root) und des Instituts für Erziehungswissenschaften (Prof. Dr. Thomas Bals und Heike Hinrichs) wurde die Lesekompetenz mit Hilfe eines genormten Lesetests überprüft. Zu zwei Zeitpunkten im Dezember 2011 und Juli 2012 wurden an den Berufsbildenden Schulen der Städte Osnabrück, Lingen (Ems), Meppen, Melle und Papenburg Erhebungen mit der Frage, ob das regelmäßige Lesen einer regionalen Tageszeitung zu einer Verbesserung der Lesekompetenz führe, durchgeführt. Dazu wurden mehr als 1.050 Berufsschülerinnen und Berufsschüler untersucht.

Die Ergebnisse der Studie zeigen insgesamt erhebliche Probleme bezüglich der Lesekompetenz der getesteten Schülerinnen und Schüler. Mehr als ein Drittel von ihnen war danach nicht in der Lage, die erste der drei Lesekompetenzstufen zu erreichen, das heißt gegebene Informationen aus einem dazu vorgegebenen Text zu extrahieren. Auch konnte im Vergleich der beiden Erhebungszeitpunkte, zwischen denen allerdings lediglich sieben Monate lagen,  keine Verbesserung des Lesekompetenzniveaus der Teilnehmer nachgewiesen werden.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben Dr. Althusmann auch Prof. Bals, die Bürgermeisterin der Stadt Bramsche, die Ausbildungsleiterin von VW und ein Auszubildender des Medienhauses Neue OZ teilnahmen, wurde darüber diskutiert und debattiert, ob die Berufsschulen Auszubildende ausreichend fit für den Beruf machen und wie man die Lesekompetenzen von Jugendlichen besser stärken kann. Als Diskussions- bzw. Tagungsergebnis konnte der Geschäftsführer der Neuen Osnabrücker Zeitung Laurence Mehl festhalten, dass die Verbesserung der Lesekompetenz einer umfassenden und vernetzten Förderung von Schulen, Betrieben sowie der Medien und der Politik bedarf und das Projekt als ein erster Schritt in diese Richtung gelten kann.

Weitere Informationen für die Redaktionen:

Prof. Dr. Thomas Bals, Universität Osnabrück

Katharinenstraße 24, 49078 Osnabrück

Berufs- und Wirtschaftspädagogik

Tel.: +49 541 969 6305

E-Mail: tbals(at)uni-osnabrueck.de

Projekthomepage: www.belka.uni-osnabrueck.de

 

Den Abschlussbericht der Begleitstudie können Sie in zwei Teilen downloaden:

Begleitstudie zur Erfassung der Lesekompetenz von Auszubildenden ( Abschlussbericht)

Begleitstudie zur Erfassung der Lesekompetenz von Auszubildenden ( Abschlussbericht / Anhang)