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Was ist Archäologie?

Lebendiges Lernen im ArchäOmobil. Schülerinnen und Schüler können im Museumspark Kalkriese Spuren der Vergangenheit untersuchen.

Bramsche-Kalkriese, 14. April 2011

„Das ist besser als Schule“, da war sich die sechste Klasse der Haupt- und Realschule Bad Essen, die das neue museumspädagogische Angebot im ArchäOmobil erstmals genutzt hat, einig. Begeistert präsentierten die Schüler ihre Ergebnisse, die sie zuvor gemeinsam erarbeitet haben. „Das neue Programm der Museumspädagogik ist für uns als archäologische Forschungsstätte eine Bereicherung. Kinder und Jugendliche entschlüsseln aktiv Fragen, die Archäologen in ihrem Arbeitsalltag lösen. Es ist schön zu sehen, wie Lernen fächerübergreifend und mit allen Sinnen Kindern Freude macht“, so Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht. 

 

Wie arbeiten Archäologen? Wie werden Fundstücke geborgen? Wie werden Funde weiterbearbeitet? Dies sind nur einige der Fragen, die im ArchäOmobil, der Forschungsstation im Bauwagen, aktiv von Kindern und Jugendlichen beantwortet werden. Wirklichkeitsnah wird im ArchäOmobil-Bauwagen, der für das Grabungsteam Büro und Materiallager zugleich ist, den Zeugnissen der Vergangenheit auf den Grund gegangen. Vermessen, Graben, Bergen, Fundzeichnen, Auswerten, Dokumentieren und Restaurieren sind dabei die Themen der Forschungsstationen im ArchäOmobil. Aufgeteilt in Gruppen und ausgestattet mit Arbeits- und Informationszetteln erfassen Kinder und Jugendliche die einzelnen Zusammenhänge eigenständig. Zwei Museumspädagogen stehen als Ratgeber und Hilfe jederzeit bereit. Wie spannend Ausgrabungen sind und was dazu gehört einen Fund in all seinen Facetten zu verstehen und einzuordnen, können die ArchäOmobil-Archäologen, so praktisch nachvollziehen. „Ein einzigartiges Projekt in Niedersachsen, das seinesgleichen sucht“, lobte Marion Heuer, Referentin für musikalische und kulturelle Bildung aus dem Kultusministerium Niedersachsen, das ArchäOmobil. 

 

Ganz unterschiedliche archäologische Arbeitsfelder stehen dabei im ArchäOmobil zur Erkundung bereit: Mit dem Winkelprisma, einem Einmessgerät für rechte Winkel, werden Grabungsflächen vermessen. Warum Funde nicht einfach fotografiert werden, wird an der Forschungsstation Fundzeichnen deutlich, wenn Funde detailliert gezeichnet werden. Unter dem Mikroskop unterscheiden Kinder und Jugendliche Pollen und Bodenproben und verstehen, wie Funde durch naturwissenschaftliche Methoden datiert und zugeordnet werden. Und ganz zum Schluss bei der Expertenrunde werden beim gegenseitigen Austausch diearchäologischen Arbeitsschritte verknüpft, Ergebnisse präsentiert und Fragen aufgeklärt. „Es ist schön zu sehen, wie Kinder und Jugendliche sich Wissen erarbeiten und aneignen. Das neue Programm ergänzt das vorhandene museumspädagogische Angebot und ist eine tolle Möglichkeit das spannende Forschungsfeld Archäologie lebendig zu vermitteln“, so Tea Pavlowski, Museumspädagogik Varusschlacht im Osnabrücker Land, im ArchäOmobil mit einer sechsten Klasse der Haupt- und Realschule Bad Essen. Michael Prior, Geschäftsführer der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, betonte: „Das neue museumspädagogische Angebot im ArchäOmobil ist ein weiterer Anreiz für Schulklassen nach Kalkriese zu kommen und Bildung außerhalb der Schule zu erleben. Die Programme für Kinder in Museum und Park Kalkriese sind beispielhaft, auch über das Osnabrücker Land hinaus“.

 

Die Gestaltung des ArchäOmobils wurde von der Grafikerin Gabriele Dlubatz, Varusschlacht im Osnabrücker Land, ausgearbeitet. Künstlerisch umgesetzt wurde die Typografie – als Spraylogo im Bubble-Style – auf dem ArchäOmobil durch den bekannten Künstler Henning Bischof. Frei Hand hat der Künstler das Logo aufgetragen und betont wie „anspruchsvoll es ist, ein fremdes Design, mit der vorgegebenen Vitalität umzusetzen“.

 

Das neue museumspädagogische Programm „ArchäOmobil“ ist auch im Rahmen des Projekts „Museum macht Schule!“ buchbar. Alle fünften und sechsten Klassen aus Stadt und Landkreis Osnabrück erhalten bei einer Buchung von zwei museumspädagogischen Programmen ein Programm kostenlos. „Museum macht Schule“ wird von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung gefördert.