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ProFil geht an den Start

Neues Projekt für Chancengleichheit und Partizipation junger Flüchtlinge

Stellen das neue Projekt „ProFil“ vor: (von links) Michael Prior (Geschäftsführer Bohnenkamp-Stiftung), Projektleiterin Carmen Guerra, Dr. Barbara Weiser (rechtliche Beraterin), Nina Brin (pädagogische Beraterin) und Caritasdirektor Franz Loth.

Osnabrück, 14. Februar 2011. Gefördert von der Aktion Mensch und von der
Bohnenkamp-Stiftung hat der Caritasverband für die Diözese Osnabrück ein
neues Projekt für Chancengleichheit und Partizipation für junge Flüchtlinge gestartet.
ProFil „Für Chancengleichheit und Partizipation - Zugang zu Bildung für junge
Flüchtlinge“ macht es sich zum Ziel, jungen Migranten mit unsicherer Aufent-
haltsperspektive – wie einer Duldung oder einer Aufenthaltsgestattung – die Zugangschancen zu Bildung und Qualifizierungsangeboten zu verbessern. Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter, an ihre Eltern und an junge Erwachsene bis 27 Jahre, die in der Stadt oder im Landkreis Osnabrück leben.  
„Diesen jungen Menschen wird der Zugang zu Bildung und Qualifizierung unter anderem durch rechtliche Rahmenbedingungen erheblich erschwert“, sagt Projektleiterin Carmen Guerra. „Beispielsweise dürfen sie nicht an kostenlosen Integrationskursen teilnehmen, in denen die deutsche Sprache vermittelt wird.“ Hinzu komme eine komplizierte Rechtslage, weshalb bestehende Möglichkeiten oft nicht genutzt werden.
Für schulpflichtige Kinder und Jugendliche baut das Projekt zielgruppen-
spezifische Förderangebote, wie etwa zusätzlichen Nachhilfe- und Sprachunterricht durch ehrenamtliche Lernpaten auf. Bei Jugendlichen, die die Schulpflicht bereits erfüllt haben, geht es vor allem um die Nachholung von Schulabschlüssen, Qualifizierungsangeboten und schulische Berufsausbildungen. Hier bietet das Projekt individuelle Beratung, Unterstützung und Begleitung an. „Durch Informationsmaterial, Fachberatung und Fortbildungsveranstaltungen für Beratungsstellen, Schulen und die Arbeitsverwaltung wollen wir die Beratungsqualität auch überregional verbessern“, betont Carmen Guerra.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird mit rund 31.000 Euro von der
Bohnenkamp-Stiftung gefördert. „Bildung ist ein menschliches Grundrecht und
die Bohnenkamp-Stiftung sieht es als ihre Aufgabe an, dieses Grundrecht allen in der Region – so gut es geht – zu ermöglichen“, sagt Michael Prior, Geschäftsführer und Vorsitzender der Bohnenkamp-Stiftung. „In den jungen Leuten, die sich bei uns mit ungesichertem Aufenthaltsstatus in Deutschland befinden, stecken jede Menge Potenziale und Ressourcen, die gehoben und dann gesellschaftlich auch genutzt werden wollen. Hier setzt das Projekt ProFil an. Und es dient am Ende auch der Motivation, sich in Deutschland leichter und schneller zu integrieren.“
Die neue Beratungsstelle des Projekts zieht in die Große Rosenstr. 39/40 in
Osnabrück.