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Für das Projekt „ab zwei dabei“ bekam das Osnabrücker Figurentheater neue Sitzmöbel. Jugendliche aus der Tischlerei in der Jugendwerkstatt Noller Schlucht haben die praktischen Holzbänke hergestellt. Die Bohnenkamp-Stiftung vermittelte den Kontakt und unterstützte die Ausführung.

Thomas Schulz, Sebastian Wölfel und Kevin Roeper packen kräftig zu. Zusammen mit Tischlermeister Josef Frauenheim wuchten die jungen Männer lange Bänke aus Fichtenholz ins Dachgeschoß des alten Fachwerkhauses, in dem das Osnabrücker Figurentheater zuhause ist.  Theaterchefin Gabriele Mertins und die Puppenspielerin Reinhilda Gerding-Otto testen ganz begeistert die neuen Möbel: „Da sitzt man bequem. Und schön sehen die Bänke aus.“

Seit dem vergangenen März spielt Gerding-Otto im Dachgeschoß des Theaterhauses extra für die ganz kleinen Kinder das Stück „Mimimaus findet ein Ei“. Mit Unterstützung der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung inszenierte die Künstlerin das Stück in der neuen Reihe „ab zwei dabei“.  Mit diesem Projekt wollen Figurentheater und Stiftung die jüngsten Kinder sowie deren Eltern und Erzieher für die Möglichkeiten des Puppenspiels begeistern. Und der Erfolg blieb nicht aus: Alle 20 Vorstellungen bis zur Sommerpause waren ausverkauft. Mit Kindertagesstätten wurden Sondervorführungen verabredet. Insgesamt erlebten rund 500 Kinder das Puppenspiel. Nach den Sommerferien geht es weiter.

Als unzureichend stellte sich allerdings die Ausstattung des Dachraumes im Figurentheater heraus. Bänke und Tische waren in die Jahre gekommen und drohten unter dem Ansturm der begeisterten Kinder ihren Dienst aufzugeben. Mit Hilfe der Bohnenkamp-Stiftung konnte der Kontakt zur Jugendwerkstatt am Lernstandort Noller Schlucht hergestellt werden. Dort holen Jugendliche ihren Hauptschulabschluss nach und qualifizieren sich unter anderem in einer Tischlerei für das Berufsleben. „Für uns ist das immer toll, echte Aufträge auszuführen“, erklärt bei der Übergabe der neuen Bänke an das Theater der Sozialpädagoge Derk van Berkum von der Jugendwerkstatt.

Gut 10 000 Euro hat die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung für das Projekt „ab zwei dabei“ und die neuen Sitzmöbel beigesteuert. Insgesamt zehn größere und sieben kleine Bänke sorgen jetzt für einen ansteigenden Zuschauerraum vor der kleinen Bühne im Dachgeschoß des Figurentheaters.  Zielgruppe des Projekts sind Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren und deren Begleiter. Kinder und Erwachsene sitzen ganz bewusst getrennt, erklärt Puppenspielerin Gerding-Otto: „So können Eltern oder Erzieher die Kinder beim Zuschauen miterleben und beobachten, ohne dass diese durch die Erwachsenen beeinflusst werden.“

Thomas Schulz, Sebastian Wölfel und Kevin Roeper, die drei Jugendlichen aus der Tischlerei  an der Noller Schlucht, schauen nach der ganzen Plackerei mit den Holzbänken interessiert zu, als die Puppenspielerin Mimimaus und das Huhn für einen kurzen Moment lebendig werden lässt. Viel Erfahrung mit dem Puppentheater haben die drei jungen Männer nicht. „Vielleicht sind wir aus dem Alter ja auch schon raus“, meint Sebastian Wölfel. Trotzdem hat ihnen die Aktion im Osnabrücker Figurentheater viel Spaß gemacht. „Danke an euch, danke an die Noller Schlucht und danke an die Bohnenkamp-Stiftung“, sagt zum Abschied Reinhilda Gerding-Otto.

Weitere Vorstellungen in der Reihe „ab zwei dabei“ gibt es im Figurentheater nach der Sommerpause. Informationen zum Spielplan: www.figurentheater-osnabrueck.de

Bildinformation: Holzbänke aus der Jugendwerkstatt für das Figurentheater: Die Jugendlichen Sebastian Wölfel (von links), und Thomas Schulz mit Theaterchefin Gabriele Mertins, Derk van Berkum vom Lernstandort Noller Schlucht, der Puppenspielerin Reinhilda Gerding-Otto, Tischlermeister Josef Frauenheim sowie Kevin Roeper und Muhamed Osmicevic aus der Jugendwerkstatt. Foto: Uwe Lewandowski

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