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Ein Ort für Begegnungen

Die Villa Hecker wird Sitz der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung

Das Hecker-Haus am Schölerberg Quelle: Medienzentrum Osnabrück

Neue Pläne für ein altes Gemäuer (von links): Michael Prior, Gisela Bohnenkamp, Matthias Sycha, Franz-Josef Hillebrandt und Christian Heißenberg erläutern den Umbau der Villa Hecker. Foto: Bohnenkamp-Stiftung

Noch ist das Innere der Villa Hecker sehr verschachtelt und der Garten wirkt verwunschen. Aber die Pläne für den Umbau nehmen nun Gestalt an: Im kommenden Jahr wird das Gebäude Sitz der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung. Am Schölerberg wird die Stiftung ihre Arbeit unter dem Motto „Bildung fördern – alle mitnehmen“ fortsetzen. Zudem wird es in dem Haus aus dem Jahr 1912 Raum geben für Begegnungen, die über diesen bisherigen Schwerpunkt hinausgehen.

Mit großer Freude habe die Stiftung die Villa am Schölerberg erworben, sagt Gisela Bohnenkamp, Stifterin und Vorstandsvorsitzende, bei einem Rundgang durch das denkmalgeschützte Haus. Hier, am Waldrand, möchte die Bohnenkamp-Stiftung das Erbe des Osnabrücker Künstlers Franz Hecker (1870-1944) fortführen und eine Werkschau zeigen. Dazu wird im Erdgeschoss das ehemalige Atelier des Malers wiederhergestellt. Es wird eine Teeküche für die Bewirtung von Gästen eingerichtet, die sich auch im Konferenzzimmer und im Wintergarten aufhalten können. Im ersten Stock der Villa werden vier Büros für die Mitarbeiter der Bohnenkamp-Stiftung entstehen.

„Da die Geschäftsstelle besetzt ist, ist das Gebäude für Gäste zu abgestimmten Zeiten zugänglich. Zudem wird auch jeder Besucher der Stiftung an das Werk Heckers herangeführt“, erläutert Franz-Josef Hillebrandt. Der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums weist darauf hin, dass bisherige Pläne immer wieder gescheitert seien, einen Querschnitt durch das Oeuvre Heckers dauerhaft auszustellen. „Das wird jetzt mit Dauerleihgaben geschehen, die im Erdgeschoss zu sehen sein werden“, ergänzt Hillebrandt. Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Ulrike Hamm, der Vorsitzenden des Museums- und Kunstvereins Osnabrück, und von Dr. Eva Berger, der Direktorin des Kulturgeschichtlichen Museums.

Behutsam planen Christian Heißenberg und Matthias Sycha, shs-Architekten Bad Salzuflen, den Umbau der Villa Hecker. Denn nicht nur das Haus steht unter Denkmalschutz, sondern auch der Garten, in dem diverse Bäume noch aus der Zeit Heckers stammen. Der Künstler lebte, malte und musizierte hier bis zu seinem Tod 1944. „Die Villa ist in sehr persönlichem Stil errichtet, ganz auf die Bedürfnisse Heckers zugeschnitten“, sagt Christian Heißenberg.

Nachdem der Maler sich entschieden hatte, in Osnabrück sesshaft zu werden, fuhr er zunächst nach England und kaufte sich ein englisches Türschloss für sein Haus. Kurz darauf erwarb er das Grundstück am Schölerberg, um sich in Ruhe seiner Malerei widmen zu können. Und es muss ein wahrer Ort schöpferischer Ruhe gewesen sein: „Nichts Reizvolleres als ein sonniger Frühlingsmorgen im Hause Hecker. Alles atmet Ruhe, rechte Lebensfreude, Willen zur Lebensbejahung“, erinnerte sich ein Freund an einen Besuch bei Franz Hecker.

Inzwischen hat sich die einst dörfliche Umgebung der Villa am Schölerberg stark verändert. Im Lauf des 20. Jahrhunderts, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, entstand neben der Altsiedlung Schölerberg Industrie, 1936 wurde der „Heimattiergarten“ eröffnet, aus dem später der Zoo Osnabrück hervorging. Zudem wurde die Verwaltung des Landkreises Osnabrück erbaut, weitere Wohn- und Geschäftshäuser errichtet.

„Wir werden unsere Arbeit hier fortsetzen und haben zugleich eine attraktive Anlaufstelle“, sagt Michael Prior. Der Geschäftsführer der Bohnenkamp-Stiftung freut sich über die gute Lage und die einladende Atmosphäre der Villa und des Gartens. Franz Hecker wird als offener Mensch beschrieben, den Freundlichkeit und Humor auszeichnen. Dies solle die Arbeit der Stiftung wie bislang, so auch am neuen Standort prägen, um hier nun einen Ort zu schaffen, der Menschen Perspektiven bietet.

Besitzer von Bildern Heckers lädt Franz-Josef Hillebrandt ein, sich an die Bohnenkamp-Stiftung zu wenden. Die Stiftung freue sich über Dauerleihgaben und erläutere gern die Möglichkeit, eine Treuhandstiftung zu gründen, die den Namen des jeweiligen Besitzers trägt.

 

Medienkontakt:
Dr. Marie-Luise Braun, presse(at)bohnenkamp-stiftung.de